Eine Bauteiloberfläche ist während des Einsatzes verschiedenen, auf den Händen befindlichen Medien wie Schweiß, Öl, Fett oder Handcreme ausgesetzt. Gerade auch Sonnencremereste sind dafür bekannt, Flecken auf lackierten Oberflächen zu hinterlassen. In einem Fahrzeuginnenraum lauern aber noch weitere Gefahren, wie verschüttete Getränke (Kaffee, Cola oder Saft) oder Essenreste(z. B. Ketchup) auf die Bauteiloberflächen. Zu guter Letzt muss das Bauteil verschiedene Reinigungsmittel oder Lösungsmittel ohne Veränderungen überstehen. Das Testmedium wird bei einfachsten Tests nur für eine definierte Zeit auf die Oberfläche aufgebracht, unter verschärften Bedingungen kann eine erhöhte Temperatur oder eine gleichzeitige Reibbelastung gefordert sein. Eine Medienbeständigkeitsprüfung erlaubt im Vorfeld mögliche Schädigungen (wie z. B. Lackhaftungsprobleme, Glanz- und Farbeffekte, Festigkeitsreduzierung usw.) zu erkennen.
Viele Kunststoffe können bei gleichzeitiger Einwirkung einer Last (mechanische Spannung) und eines rissauslösenden Mediums zerstört werden. Die Überprüfung der Spannungsrissbeständigkeit von Kunststoffen erfolgt meist nach dem Biegestreifenverfahren gem. DIN EN ISO 22088-3. Dazu wird der Prüfkörper mit einem vorgegebenen Krümmungsradius fixiert und dem Testmedium (z. B. einem Lösungsmittel) ausgesetzt. Verschärfte Prüfungen erfolgen wiederum unter erhöhter Temperatur. Nach der entsprechenden Einwirkzeit werden mögliche Veränderungen zunächst visuell beurteilt. Zusätzlich könnten mechanische Tests an den behandelten Prüfkörpern folgen.
Das Anschmutz- und Reinigungsverhalten ist besonders für Textilien (Sitzbezug) wichtig. Eine definierte Normschmutzmenge wird auf das Textil aufgebracht und in das Textil eingerieben. Anschließend wird das Textil mit vorgegebenen Reinigungsmitteln gereinigt und die Abweichungen vom Ausgangszustand beurteilt.
Korrosion ist ein weit verbreitetes Problem bei metallischen Werkstoffen. Sie tritt besonders in einem tropischen Klima mit hoher Feuchte und Temperatur auf, was durch eine Kondenswasserprüfung simuliert wird. Bei Systemgruppen kann es auch zu Wechselwirkungen zwischen den eingesetzten Materialien kommen. So könnte beispielsweise durch das Wasser das Flammschutzmittel aus einem Kunststoff herausgelöst werden und zu Korrosion an Kontakten einer Elektronik führen. Erhöhte Korrosion tritt unter Beteiligung von Salzen auf. In einer Salzsprühnebelkammer wird die Bauteilbeanspruchung in Meeresnähe oder durch Streusalzkontakt simuliert. Beurteilt werden vor allem optische Veränderung der Oberfläche (z. B. von Verchromungen).